Wer an Minimalismus denkt, der hat oft Marie Kondō und ihre weltweit bekannte Methode zum Ausmisten im Kopf. Doch minimalistisch zu leben, bedeutet viel mehr als wenig zu besitzen. Das zeigt Christof Herrmann in seinem Buch „Das Minimalismus-Projekt“. Christof, der mit Einfach bewusst den meistgelesenen deutschsprachigen Minimalismus-Blog betreibt, hat darin „52 praktische Ideen für weniger Haben und mehr Sein“ aufgeschrieben. Herausgekommen ist ein toller Ratgeber, der Menschen in den unterschiedlichsten Lebensbereichen hilft minimalistischer und achtsamer zu agieren – vom Ausmisten über E-Mail-Management bis hin zu mehr Dankbarkeit und Wertschätzung für einfache Dinge.

Wer durch den Ratgeber blättert – er lässt sich übrigens wunderbar querlesen! – der merkt die persönliche Erfahrung und die Hingabe des Autors auf jeder Seite. Christofs Weg in den Minimalismus begann 2006, als er genug hatte. „Genug vom Programmieren, vom Pendeln, von meiner vollgestopften Wohnung, von der Bewegungsarmut, vom ungesunden Essen, vom ganzen Trott des Alltags.“ Er kündigte seinen Job und seine Wohnung, packte fünf Fahrradtaschen voll und ging auf Radweltreise. Dies war der Moment für ihn, um zu merken, wie wenig er eigentlich zum leben braucht und wie glücklich er mit dem Wenigen ist.

Natürlich kann nicht jede und jeder sein/ihr Leben so radikal ändern wie Christof, sie oder er kann aber von seinen Erfahrungen profitieren und den ein oder anderen Tipp beherzigen. Wie wäre es zum Beispiel damit: Den Terminkalender zu entschlacken und einen Tag einfach mal nichts, wirklich gar nichts zu planen. Christof sagt: „Lebe wie früher in den großen Ferien in den Tag hinein. Du wirst dadurch wieder durchatmen können, den Kopf freibekommen, Stress abbauen und Kraft tanken.“ Und weiter: „Starte mit einem Nachmittag oder einem Sonntag. Fortgeschrittene nehmen sich vor, ein Wochenende oder eine Urlaubswoche lang nichts vorzuhaben. Kannst du die planlose Zeit nicht spontan nehmen, dann planst du sie – paradoxerweise – ein. Blockiere sie im Terminkalender.“

Auf 240 Seiten finden sich in dem Ratgeber viele tolle Inspirationen. Wer einiges davon beherzigt – es gibt auch Tipps wie man mit Rückschlägen umgehen kann – der kann vielleicht in einiger Zeit von den „großen Acht des Minimalismus“ profitieren:

1. Weniger Stress, mehr Achtsamkeit
2. Weniger Chaos, mehr Platz und Ordnung
3. Weniger Geldsorgen, mehr finanzielle Möglichkeiten
4. Weniger Pflichten, mehr Lebenszeit
5. Weniger Unzufriedenheit, mehr Glück
6. Weniger Umweltbelastung, mehr Nachhaltigkeit
7. Weniger Fremdbestimmung, mehr Freiheit
8. Weniger Trägheit, mehr Gesundheit und Fitness

Das sind doch gute Aussichten, oder?

P.S.: Da Christof Triodos-Bank-Kunde ist, hat er für uns bereits 5 Minimalismus-Tipps exklusiv aufgeschrieben.