Gestern hat die Europäische Kommission ihren Fahrplan für Naturgutschriften veröffentlicht. Naturgutschriften sollen Anreize für private Investitionen in den Schutz und die Erhaltung der Natur schaffen. Es sind Investitionen in naturfreundliche Maßnahmen, z. B. bei der Wiederherstellung von Wäldern oder Feuchtgebieten. Tätigen können diese Unternehmen, Finanzinstitute, öffentliche Einrichtung oder Bürger:innen als Ausgleich. Wenn also beispielsweise an einem Ort Bäume gefällt werden, um Häuser zu bauen, kann der Bauträger von einer Wohltätigkeitsorganisation Naturgutschriften kaufen, um die Anpflanzung von Bäumen an anderer Stelle zu unterstützen. 💚

 📢 Wir unterstützen die Idee, ein Naturgutschriftensystem einzuführen. Jedoch ist es wichtig zu bedenken, dass diese nur begrenzten Impact leisten können. Der Schwerpunkt muss unserer Meinung nach auf strengeren Maßnahmen liegen: auf dem vollständigen Verbot schädlicher Aktivitäten, dem Schutz von Naturgebieten mit öffentlichen Mitteln und der Beendigung von öffentlichen Subventionen und privaten Investitionen, die der Natur schaden.

 🤔 Der EU-Plan lässt noch viele Details offen, und es wird entscheidend sein, wie im Detail das System aufgebaut sein wird, damit es effektiv ist. Naturgutschriften sollten klar definiert, überwacht und reguliert werden. Wenn sie zu locker gehandhabt werden, könnten sie zu einem Greenwashing-Instrument werden, mit dem Unternehmen der sogar eher Natur schaden.