Warum war der Handel so lange unterbrochen? 

"Kurz nach dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie waren wir gezwungen, den Handel auszusetzen. Viele Anleger wollten ihre TAR verkaufen und gleichzeitig ihr Vermögen in Bargeld umwandeln. Die Bank war die Gegenpartei bei allen Transaktionen mit TAR und durfte laut Gesetz nur drei Prozent ihres Eigenkapitals für den Kauf von TAR verwenden. Unser internes Handelssystem, das über 40 Jahre lang gut funktioniert hatte, stieß buchstäblich an seine Grenzen." 

Was geschah dann? 

"Zunächst versuchten wir, das interne Handelssystem im Herbst 2020 wieder in Gang zu setzen. Anfang 2021 mussten wir die Schlussfolgerung ziehen, dass es unmöglich war, das massive Angebot an TAR zu bedienen, so dass wir erneut den Handel aussetzen mussten. Daraufhin haben wir begonnen, nach geeigneten Alternativen zu suchen. Das Ergebnis ist ein multilaterales Handelssystem (MTF). Über dieses können wir den TAR-Handel auf eine für die Triodos Bank angemessene Weise wieder aufnehmen. Der Handel auf dieser Plattform basiert auf einer Auktion. Im Laufe einer Woche können Aufträge eingereicht werden, und die TAR werden jeden Mittwoch verkauft und gekauft. Der Preis wird auf der Grundlage von Angebot und Nachfrage bestehender und neuer Anleger gebildet und ist nicht mehr an den Nettoinventarwert der Bank gebunden. Der Handel ist nicht mehr durch die Drei-Prozent-Eigenkapitalregel beschränkt, was die Marktgängigkeit der TAR verbessert. Darüber hinaus können die TAR-Inhaber:innen ihre Stimmrechte in Anspruch nehmen, was sie berechtigt, in den Hauptversammlungen abzustimmen und somit ein Mitspracherecht zu haben." 

Warum ist dies ein wichtiger Schritt nach vorn? 

"Die TAR-Inhaber:innen haben uns immer unterstützt, indem sie in die Bank investiert haben, weil sie an deren Mission glauben, und dafür sind wir sehr dankbar. Natürlich war es nie unsere Absicht, eine Situation zu schaffen, in der die TAR-Inhaber:innen in ihrer finanziellen Freiheit eingeschränkt würden. Für einige von ihnen hat dies zu finanziellen und emotionalen Problemen geführt, wofür ich mich auf der Hauptversammlung aufrichtig entschuldigt habe. Mit der Eröffnung des Orderbuchs lösen wir unser Versprechen ein, den Handel wieder zu ermöglichen." 

Was erwarten Sie von der ersten Handelsrunde?  

"Ich wage keine Prognose. Wie bereits kommuniziert, kann es nach einer langen Aussetzung einige Zeit benötigen bis der Handel richtig startet. Vor allem in der Anfangsphase kann der Preis stark schwanken. Außerdem können wir nicht ausschließen, dass bei einigen Auktionen keine Transaktionen zustande kommen, weil beispielsweise nicht genügend Gebote zusammengeführt werden können. Die Tatsache, dass wir die Möglichkeit des Handels wieder herstellen, ermöglicht es den TAR-Inhaber:innen jedoch, selbst zu entscheiden, ob sie TAR kaufen oder verkaufen wollen, und das ist ein wichtiger Schritt nach vorn." 

Wie geht es der Triodos Bank? 

"Die Triodos Bank ist gesund und stark. Sie verfügt über eine solide Kapitalbasis, wächst stetig und erwirtschaftet seit Jahren Gewinne. Am 20. Juni haben wir bekannt gegeben, dass wir für das erste Halbjahr mit einem deutlich höheren Nettogewinn rechnen als in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres. Es ist auch unseren 744.000 Kunden:innen zu verdanken, dass unsere Kredite und Investitionen eine große Wirkung entfalten. Ich glaube, dass die Triodos Bank in vielen Bereichen Pionierarbeit geleistet hat und dies auch in Zukunft tun wird und will. Unsere biobasierte Baufinanzierung, eine Branchenneuheit, ist ein hervorragendes Beispiel. Ein weiteres, ist unser Ziel, im Jahr 2035 und nicht erst 2050 klimaneutral zu sein. Das gilt nicht nur für uns, sondern auch für alle Unternehmen, denen wir Geld leihen oder in die wir investieren. Dies ist revolutionär. Wir hoffen, dass es andere Banken inspiriert, unserem Beispiel zu folgen. Mit der Wiederherstellung der Handelbarkeit können wir uns nun gemeinsam mit unseren TAR-Inhaber:innen und allen anderen Stakeholder:innen der Triodos Bank voll und ganz darauf konzentrieren, durch den bewussten Umgang mit Geld positive Wirkungen zu erzielen. Deshalb blicke ich mit Freunde in die Zukunft!"

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Die Triodos Bank ist eine nachhaltigkeitsorientierte  Bank. Seit ihrer Gründung ist die Zielsetzung der Triodos Bank unverändert geblieben: Das Geld unserer Kunden soll einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben. Paul Mackay war einer der Gründer der Triodos Bank. In dem folgenden Video erläutert er die Werte, die bei der Gründung der Triodos Bank im Jahr 1980 ausschlaggebens waren, und die Ziele, die die Gründer damals erreichen wollten. 

Um unsere nachhaltige Mission zu schützen, werden die Triodos-Aktien treuhänderisch von einer Stiftung gehalten, der "Stichting Administratiekantoor Aandelen Triodos Bank", was übersetzt so viel wie Stiftung zur Verwaltung der Triodos Bank-Aktien bedeutet, kurz "SAAT". Die SAAT wiederum gibt die sogenannten Triodos Aktienähnlichen Rechte an Anleger:innen aus. Diese Inhaber Aktienähnlicher Rechte sind die Kapitalgeber der Bank und tragen dazu bei, dass wir unsere positive Wirkung entfalten können. Alexander Rinnooy Kan ist seit dem 1. Januar 2023 Vorsitzender der SAAT. Im Video erläutert er seine Beweggründe für die Übernahme dieses Amtes und seine Ansichten über die Bedeutung und die Ziele der Triodos Bank.