Anhand bildhafter, praktischer Beispiele erklärt Göpel, warum wir so weit gekommen sind und warum immer, wenn wir versuchen, einige der großen Herausforderungen zu lösen, andere auftauchen, die neue, größere Probleme aufwerfen. Denn es ginge nicht darum, soziale Systeme und ihre Probleme als geschlossene Systeme zu verstehen. Es seien vielmehr komplexe und offene Systeme.

Sie erklärt den Fall von Peter und Paul, zwei unscheinbaren Seen im Norden Michigans (US). Beide liegen nebeneinander und sind nur durch eine Schotterpiste getrennt. Sie waren identisch, hatten die gleichen geologischen Merkmale und Fischarten: Friedfische. Als Experiment setzte der Ökologe Stephen Carpenter Raubfische ein, die sich von anderen Seebewohnern ernähren und bis zu einem Meter lang werden. Nach drei Jahren hatte sich die Seite des Sees, auf der er die Raubfische eingesetzt hatte, völlig verändert. Nicht nur die Zahl der friedlichen Fische war auf ein Fünftel ihrer ursprünglichen Größe geschrumpft und die Zahl der Raubfische hatte sich verzwanzigfacht, auch die Flora des Sees und sogar die Farbe des Wassers hatten sich verändert.

Anhand des Beispiels von Peter und Paul will Göpel uns verständlich machen, dass Systeme mehr sind als nur die Summe ihrer Teile. Es entsteht eine gemeinsame Entwicklungsdynamik. Daher ist auch keines dieser Teile einfach so austauschbar. Wenn wir wirklich ändern wollen, müssen wir das ganze System ändern.

Göpel fordert einen radikalen Wandel. Von der Art und Weise, wie wir lernen, bis hin dazu, wie wir uns gegenseitig zuhören und verstehen. Die Grundlagen unserer Gesellschaft müssen in Frage gestellt und neu gedacht werden. Durch Diagnose, Warnung und Erklärung teilt sie ihr Wissen. Gemeinsam mit dem Journalist Marcus Jauer formuliert sie es, um uns einzuladen, an der großen Transformation teilzunehmen. Dass das Buch "Wir können auch anders" heißt, macht deutlich, dass Göpel nicht nur das "Warum" erklären möchte, sondern uns zum konkreten Handeln auffordert.

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Letztendlich fordert Göpel uns auf zu handeln. Zu handeln, indem wir darüber nachdenken, wer wir werden wollen. Denn wenn wir uns für einen bestimmten Weg entscheiden, wird dieser auch Auswirkungen haben - auf Raum und Zeit. Die Umwelt und andere Menschen, gegenwärtige und zukünftige, werden von unserem Handeln betroffen sein. Vom Einzelnen zum Ganzen, wie ein Fraktal. Wenn wir in diesem Wissen handeln, können wir dauerhaften Wandel bewirken und andere Wege einschlagen. Unser Weg kann auch anders sein!

Somit liefert das Werk von Maja Göpel eine spannende, abwechslungsreiche Lektüre und Anregung für ein nachhaltiges Leben. Durch das Lesen der Beispiele entstehen im Kopf ganz von allein Ideen. Leser können daraus sicher etwas für sich gewinnen.

Hast du das Buch gelesen? Was hältst du davon? Sag es uns unten in den Kommentaren!