In den letzten Wochen haben wir alle die zunehmenden Spannungen zwischen Russland und der Ukraine miterlebt. Seit dem 24. Februar blickt die Welt ungläubig auf die Nachrichten über den russischen Einmarsch in die Ukraine. Unsere Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine, deren Leben durch diese Entwicklungen schwer beeinträchtigt wird. Es versteht sich von selbst, dass diese Krise für Triodos Investment Management sowohl aus humanitärer als auch aus wirtschaftlicher Sicht ein Anliegen ist.

Mit diesem Update möchten wir Sie über die Auswirkungen der russischen Invasion auf die Finanzmärkte und die von uns erwarteten makroökonomischen Folgen informieren, aber auch darüber, welche Folgen wir für die Portfoliounternehmen in der Region sehen und welche Maßnahmen wir ergreifen, um diese zu mildern.

Finanzmärkte und makroökonomische Auswirkungen

Nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine wurden die weltweiten Aktienmärkte von der sich rapide verschlechternden Anlegerstimmung getroffen. Der russische Aktienmarkt verlor kurzfristig zunächst die Hälfte seines Wertes. Auch andere wichtige Aktienmärkte wurden in Mitleidenschaft gezogen, doch dies scheint nur vorübergehend zu sein. Die Flucht der Anleger zu mehr Sicherheit hat die Nachfrage nach Staatsanleihen wie denen der Vereinigten Staaten und Deutschlands stark erhöht. Dies führte zu steigenden Kursen von Staatsanleihen und niedrigeren Renditen. Auch der US-Dollar und der Goldpreis, die beide als sichere Häfen gelten, legten zu. Diese derzeitige Stimmung an den Finanzmärkten und die Aufwertung des US-Dollars könnten bestimmte Schwellenländer in Schwierigkeiten bringen. Wir gehen davon aus, dass die Unruhe an den Finanzmärkten wahrscheinlich anhalten wird, solange die Unsicherheit über das Ausmaß der Invasion und die westlichen Sanktionen anhält.

Der zusätzliche Druck auf die Rohstoffpreise wird sich nachteilig auf die bereits hohe globale Inflation auswirken. Europa wird der Hauptverursacher des Anstiegs der Energiepreise sein, da es immer noch ein Nettoimporteur von Energie ist und Russland ein wichtiger Lieferant. Die geopolitische Instabilität wird andererseits wahrscheinlich die weltweite Wirtschaftstätigkeit beeinträchtigen, wobei die Auswirkungen für diejenigen Regionen am stärksten sein werden, die wichtige Handelspartner Russlands sind. Insgesamt wird die Invasion die weltweiten geopolitischen Spannungen wahrscheinlich weiter verschärfen.

Auswirkungen auf Aktien- und Rentenanlagen

Triodos Investment Management war mit seinen Impact Equities und Bond Fonds aufgrund der zunehmenden geopolitischen Spannungen, der steigenden Inflation, der sich verlangsamenden globalen wirtschaftlichen Erholung und des Potenzials für negative Überraschungen bei den Unternehmensgewinnen bereits defensiv positioniert.

Dank dieser defensiven Vermögensallokation sind die börsennotierten Fonds relativ gut für die Auswirkungen der jüngsten Entwicklungen gerüstet. Auch in Zukunft wird Triodos Investment Management die geopolitische Lage und ihre Auswirkungen auf die Finanzmärkte genau beobachten und die Allokation für diese Fonds gegebenenfalls anpassen.

Direkte Anlagen

Triodos Investment Management hat nur eine Handvoll Anlagen in der Ukraine und keine Anlagen in Russland. Wir stehen in engem Kontakt mit den Unternehmen, in die wir investieren, und sind bestrebt, sie in diesen schwierigen Zeiten nach Möglichkeit zu unterstützen.

Die Situation ändert sich ständig, und wir werden unsere Investitionen auch in den kommenden Tagen genau beobachten. Es versteht sich von selbst, dass wir keine weiteren Investitionen in der Ukraine tätigen werden, solange diese akute Krise nicht überwunden ist und sich die Lage vor Ort stabilisiert hat.

Alles in allem stehen die Menschen in der Ukraine, die von diesem brutalen Gewaltakt betroffen und bedroht sind, an erster Stelle. Unsere Gedanken sind bei ihnen. Wir werden Sie weiterhin über die Entwicklungen im Zusammenhang mit unseren Investitionen auf dem Laufenden halten.