Beim Pariser Klimaabkommen haben fast 200 Staaten das gemeinsame Ziel beschlossen, die Erderwärmung zu begrenzen. Um eine Chance zu haben, dieses Ziel zu erreichen, müssten mindestens 60 Prozent der derzeitig bekannten fossilen Erdöl- und Gasvorkommen sowie 90 Prozent der Kohlereserven bleiben wo sie sind - im Boden.

„Die verbindliche und zeitnahe Beendigung der Ära der fossilen Brennstoffe ist die einzige Möglichkeit, den Klimawandel einzudämmen.“ machte auch António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen, auf dem UN-Klimagipfel im September 2023 deutlich.

Ungeachtet dessen werden weltweit Abbau-Kapazitäten erweitert und Explorationen von neuen Vorkommen vorbereitet – mit massiver Unterstützung von Finanzakteuren. Eine aktuelle Studie von Bank Track zeigt, dass in den acht Jahren seit dem Pariser Klimaabkommen, allein die 60 größten Banken 6,9 Billionen Dollar (6.900 Milliarden) in Finanzierungen von fossilen Energien gesteckt haben. Über eine Billion Dollar davon allein in 2023.

Der Hebel den diese Banken damit haben ist enorm – leider nicht zum Guten. Wer sich jetzt fragt: Was hat das mit mir zu tun? Vielleicht eine ganze Menge. Denn während sich viele schon fragen, wie sie ihren Alltag nachhaltiger gestalten können und z.B. ihr Konsum- und Ernährungsverhalten sowie Reisen und Mobilität anpassen, denkt kaum einer an das Thema Finanzen.

Geld liegt nicht nur auf dem Konto – es arbeitet. Nur in welche Richtung?

Dabei kann es einen großen Unterschied ausmachen, bei welcher Bank man sein Geld auf dem Konto liegen hat. Das Geld liegt dort ja nicht einfach rum, sondern wird, ganz vereinfacht ausgedrückt, von der Bank z.B. zur Vergabe von Krediten genutzt. Dann kommt es darauf an, was das für Kredite sind und welche Unternehmen und Projekte damit finanziert werden.

Die niederländische NGO Friends of the Earth hat dies untersucht und kam zu dem Ergebnis, dass bereits 1.000 Euro auf einem Konto bei einer Nachhaltigkeitsbank anstatt bei einer konventionellen Bank, die noch viele emissionsintensive Sektoren finanziert, bis zu 200 kg CO2 pro Jahr Unterschied ausmachen kann. Den gleichen Ansatz verfolgte My Mother Tree aus UK bei einem Vergleich von Banken in UK. Der Unterschied bei 1.000 Euro pro Jahr lag sogar bei 239 kg CO2 zwischen der Bank mit den höchsten finanzierten CO2-Emissionen und der Besten mit den niedrigsten (bei beiden Studien war das die Triodos Bank).

Welche Wirkung kann ich als normaler Kunde denn schon haben?

Das bedeutet wenn man 4.000 Euro auf dem Konto hat, kann das pro Jahr eine zusätzliche Tonne CO2-Fußabdruck ausmachen. Bei knapp über 40.000 Euro verdoppelt man schon seinen jährlichen Fußabdruck, der in Deutschland bei etwa 10 bis 11 Tonnen pro Person liegt.

Bei Investments ist der Hebel sogar noch größer. Die Verbraucherzentrale Bremen kam bei einer Untersuchung zu dem Ergebnis, dass ein/e Anleger:in durch die Investition von 1.000 Euro in den besten Aktienfonds (das war ein Triodos Investmentfonds) anstatt in den am wenigsten nachhaltigen Aktienfonds pro Jahr bis zu 740 kg CO2 einsparen kann. Das ist etwa so viel, wie wenn man mit dem Auto quer durch Europa vom Nordkap nach Neapel fährt.

Der Hebel den jeder Einzelne haben kann ist also enorm! Wenn man überlegt, das Finanzinstitute täglich Milliarden von Euro bewegen, kann man sich vorstellen, dass ihre Wirkung gewaltig ist. Die spannende Frage ist also, wohin lenken sie ihr Geld oder um genau zu sein, dass ihrer Kunden?

Klimawirkung der Triodos Bank

Die Triodos Bank finanziert nur Unternehmen und Projekte, die den positiven Wandel voranbringen und eine positive soziale und ökologische Wirkung erzielen. Unternehmen aus Branchen wie z.B. aus den fossilen Energien sind ausgeschlossen. Dadurch ist unser derzeitiger CO2-Fußabdruck im Vergleich zum Durchschnitt des Finanzsektors relativ gering. 2019 war Triodos die erste Bank in Deutschland, die ihre Emissionen veröffentlicht hat - nach dem von ihr selbst mitentwickelenten PCAF-Standard (Partnership for Carbon Accounting Financials).

Die Triodos Bank möchte so früh wie möglich, spätestens jedoch bis 2035, ein Netto-Null-Portfolio erreichen. Ziel ist es, die Treibhausgasemissionen aller Kredite und Fonds der Triodos Bank auf der Grundlage wissenschaftlich fundierter Zielvorgaben stark zu reduzieren. Die verbleibenden Emissionen werden durch umfangreiche Investitionen in Naturprojekte, die Treibhausgase aus der Luft aufnehmen, ausgeglichen bzw. kompensiert. Mit diesem Ziel wird das Kredit- und Fondsportfolio der Triodos Bank auf einen maximalen globalen Temperaturanstieg von 1,5 Grad Celsius ausgerichtet sein. Dieses „AsOneToZero“-Ziel wurde vor der COP26 im November 2021 bekannt gegeben.