Sind Investitionen in die Rüstungsindustrie vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine nachhaltig? Vertreter von Waffenkonzernen fordern genau dies. Hans Christoph Atzpodien, Leiter der BDSV, einer Lobbygruppe der deutschen Rüstungsindustrie, sagte der „Börse am Sonntag“: „Ich appelliere an die EU, die Rüstungsindustrie als positiven Beitrag zur sozialen Nachhaltigkeit im Rahmen der ESG-Taxonomie anzuerkennen.“ Waffen sind in seinen Augen also ein Beitrag zur sozialen Nachhaltigkeit.

Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine werden wir oft gefragt, ob sich die Haltung von Triodos zur Finanzierung von Waffen in der geändert hat. Die Antwort ist ein klares Nein. Und dies gilt sowohl für die Triodos Bank als auch Triodos Investment Management. Die Waffenindustrie kann keinen positiven Beitrag für eine nachhaltige Welt leisten. Im Sinne unseres Leitbildes sind wir bestrebt, eine Gesellschaft zu schaffen, die die Menschen voranbringt und die Lebensqualität verbessert. Die Verwendung von Waffen steht diesem Leitbild entgegen.

Wir lehnen es als Triodos Gruppe strikt ab, dass private Unternehmen aus der Rüstungsindustrie am Leid anderer in Kriegsgebieten profitieren. Waffenhersteller dürfen nicht als Spekulationsobjekte an der Börse dienen. Deshalb wird die Triodos Bank auch künftig keine Investitionen in Unternehmen tätigen, die in der Herstellung oder im Vertrieb von Waffen tätig sind – und wir werden genauso wenig als Intermediär für solche Unternehmen dienen.  

Klar ist aber auch, dass Staaten sich im Falle eines Angriffs verteidigen müssen. Doch diese Verteidigungsgewalt muss beim Staat liegen. Unserer Meinung nach darf es ausschließlich der Rechtsstaat sein, der zum Zweck der Selbstverteidigung mit Waffenkonzernen interagiert.