Triodos Bank unterstützt die Forderung nach einem Rahmen für soziale Investitionen

Die Triodos Bank hat gemeinsam mit weiteren europäischen Organisationen die Europäische Kommission auffordert, einen Rahmen für soziale Investitionen zu schaffen, um die Finanzierung sozialer Initiativen zu fördern. Nach Ansicht der Gruppe hat die Nachhaltigkeit eine soziale Dimension, die die Umweltdimension ergänzt. Während die EU-Gesetzgebung zur nachhaltigen Finanzierung von Investitionen auf Umweltziele ausgerichtet ist, benötigt Europa ebenso einen Rahmen, um Investitionen in den sozialen Wohnungsbau, die Gesundheitsfürsorge, die Bildung und die Gewährleistung der Menschenrechte in Wertschöpfungsketten zu lenken.

Nach Angaben der High-Level Task Force für Investitionen in die soziale Infrastruktur in Europa besteht derzeit eine große Finanzierungslücke von 100 bis 150 Milliarden Euro für soziale Investitionen. In vielen Regionen und Ländern stagnieren die Investitionen in Humankapital, insbesondere in den Bereichen Gesundheit, Bildung und erschwinglicher Wohnraum.

Leider geht die EU-Verordnung über nachhaltige Finanzen nicht auf die soziale Dimension der Nachhaltigkeit ein. Sie konzentriert sich auf die Vermeidung negativer sozialer Auswirkungen, ohne Hinweise darauf zu geben, wie nachhaltige Investitionen einen positiven Beitrag zu sozialen Zielen leisten und damit u.a. einen fairen und gerechten Übergang zu einer Netto-Nullbilanz gewährleisten könnten. Während sie Investitionen in Umweltaktivitäten fördert, verpasst sie die Möglichkeit, das transformative Potenzial sozial eingestellter Investoren zu nutzen.

Die Unterzeichner des Aufrufs erkennen zwar an, dass Unternehmen und Investoren nicht mit weiteren Verwaltungskosten und Offenlegungspflichten belastet werden sollten, weist aber darauf hin, dass die bestehenden EU-Rechtsvorschriften bereits eine Definition der Dienstleistungen von allgemeinem Interesse und einen Qualitätsrahmen für soziale Dienstleistungen vorsehen, wie z. B. die Richtlinie über die Sorgfaltspflicht von Unternehmen und die Richtlinie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen.

Auf der Grundlage dieser bestehenden Rechtsvorschriften, Rahmen und Anforderungen fordern die Unterzeichner die Kommission auf, ohne weitere Verzögerung mit der Ausarbeitung eines Rahmens für soziale Investitionen zu beginnen.