1,9 Billionen Dollar haben Großbanken seit dem Pariser Klimaabkommen 2015 in den Ausbau fossiler Energien gesteckt – und damit den Klimawandel massiv angeheizt. Das geht aus dem kürzlich veröffentlichten „Banking on Climate Change“ Bericht hervor. Der Bericht verdeutlicht einmal mehr die Verantwortung, die Banken für Umwelt und Gesellschaft haben. Ihre Investments und Kredite tragen wesentlich mit dazu bei, welche Bereiche der Wirtschaft wachsen – und welche nicht.

Dieser Bericht zeigt zudem, wie intransparent die Finanzbranche ist: Um das klimaschädliche Geschäft der Banken aufzudecken, braucht es eine Allianz aus Umweltschutzorganisationen – darunter die deutsche Organisation Urgewald. Die Großbanken selbst schweigen lieber zu ihren Geschäften.

Das Schweigen der Finanzwelt über die Auswirkungen ihrer Investments und Kreditvergabe muss ein Ende haben, um Zusammenhänge zwischen Bankaktivitäten und dem Klimawandel aufzuzeigen. Es braucht einfach viel mehr Transparenz. Nachhaltigkeitsbanken wie die Triodos Bank sind transparent und zeigen ihren Kunden*innen, was sie mit ihrem Geld finanzieren.

Als erste Bank in Deutschland gehen wir noch einen Schritt weiter: Vor dem Hintergrund des Klima-GAUs veröffentlichen wir ab jetzt den CO2-Fußabdruck unserer Kredite und Investments. Als Bank müssen wir verstehen, welche positiven und negativen Auswirkungen unsere Geschäfte auf das Klima haben.

In Zusammenarbeit mit elf niederländischen Finanzinstituten, Versicherungen und Pensionsfonds haben wir in den Jahren nach dem Pariser Klimaabkommen die Platform for Carbon Accounting Financials (PCAF) ins Leben gerufen und eine offene Methodik zur CO2-Bilanzierung entwickelt. Sie deckt alle für Banken relevanten Anlageklassen ab – von börsennotiertem Eigenkapital, über Kreditvergabe, Hypotheken und gewerbliche Immobilien bis hin zu Unternehmensschulden.

Uns ist es wichtig, dass es sich bei der PCAF-Methode um ein offenes Berechnungsverfahren handelt, das auch andere Banken anwenden können. Wir wünschen uns, dass künftig viele andere Institute so ihre Klimabilanz einschätzen und gezielt verbessern können. 27 Mitglieder der Global Aliance for Banking on Values (GABV), darunter die GLS Bank und die Umweltbank aus Deutschland, werden in den nächsten Jahren ihre Klimabilanzen veröffentlichen. Darüber hinaus ist es wichtig zu wissen, dass es sich um eine Methodik in Entwicklung handelt. Für das abgelaufene Geschäftsjahr ist es uns gelungen, für 68% unserer Kredite und Investments eine CO2-Bilanz zu erstellen, die in den nächsten Jahren ausgeweitet werden soll. Weitere Informationen zur Methodik gibt es hier.

Welche CO2-Bilanz die Kredite und Investments der Triodos Bank 2018 hatten, zeigt das folgende Abbild.

  • Der obere dunkelgrüne Balken veranschaulicht die Treibhausgasemissionen, die wir durch Investments und Kredite mitverursacht haben. (GHG emissions)
  • Der hellgrüne Balken steht für gebundene und absorbierte Emissionen. Dadurch wir der Atmosphäre Kohlenstoffdioxid entzogen, beispielsweise durch Aufforstungsprojekte. (GHG sequestration)
  • Der gelbe Balken zeigt die sogenannten vermiedenen Emissionen. Hier handelt es sich um Treibhausgasemissionen, die durch fossile Energieerzeugung entstanden wären – und durch den entsprechenden Ausbau en erneuerbaren Energieprojekten vermieden wurden. (GHG avoidance)

Wir hoffen, dass unser Beispiel Schule macht und sich mehr und mehr Banken über ihre Klimawirkung bewusstwerden und daraus folgend auch Maßnahmen zur Verringerung ihres CO2-Fußabdrucks ergreifen.